Programm des 8. QFFOL 2017

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Gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.

 



Queere Kinovielfalt im Cine k!

Wie immer in der ersten Novemberwoche, in diesem Jahr vom 2. bis 6., präsentieren wir euch frische Spielfilme und Dokumentationen mit unterschiedlich queeren Inhalten und Schwerpunkten.

Neben Altbewährtem (wie der gemischten Kurzfilmnacht am Samstag um 20:45 Uhr) gibt es noch Junges (wir vergeben durch Unterstützung der Stadt Oldenburg zum zweiten Mal einen mit 600 Euro dotierten Kurzfilmpreis nach eurer Publikumswahl) und zusätzlich Einzigartiges: denn erstmals wird in einem kleinen Festakt der „Queere Filmpreis Niedersachsen“ verliehen und zwar 2017 in Oldenburg.

Ein weiteres Highlight des Festivals ist die Doku „Homøe“, ein Abschlussfilm Masterstudium Fernsehjournalismus über drei schwule und transgender Geflüchtete in Deutschland. Hierzu veranstalten wir im Anschluss ein Publikumsgespräch mit mehreren Gästen, u.a. Regisseur Bin Chen und Mitarbeiter der Aids-Hilfe Hannover und Betroffener Anmar Thamer Abbas.

Wir freuen uns auf Euch und wünschen Euch ganz viel Spaß im Kino!

Euer QFFOL-Team


Schaue dir hier das Programmheft des 8. QFFOL an!

Eine Übersicht über das ganze Programm gibt es auch auf der Website des Cine k. Bitte hier entlang.


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Das Queer Film Festival Oldenburg und der Publikumspreis „Bester Kurzfilm“ werden durch das Kulturbüro der Stadt Oldenburg gefördert.

Grußwort von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann

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Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (Foto: Markus Hibbeler)

In Oldenburg setzten sich Lesben, Schwule und Transgender von Beginn an gemeinsam

für mehr Akzeptanz und gleiche Rechte ein.

Das Queer Film Festival lädt dieses Jahr zum achten Mal sein Publikum dazu ein, sich selbst in Menschen, die nicht heterosexuell leben und lieben, einzufühlen. Diese Anliegen unterstützen wir 2017 erneut, auch indem wir die Verleihung des Publikumspreises ermöglichen.

Ich danke der Filmgruppe RollenWechsel des Oldenburger Na Und e.V. für ihr Engagement. Sie bereichert mit der jährlichen Filmreihe das Oldenburger Filmangebot und leistet damit einen wertvollen künstlerischen Beitrag für ein diskriminierungsfreies Miteinander in unserer Stadt.

Wie vielfältig queeres Leben ist, zeigen die aktuell ausgewählten Dokumentar- und Spielfilme aus sieben Ländern, jenseits der Klischees aus den Traumfabriken Hollywoods.

Allen Gästen wünsche ich bewegende und unterhaltsame Stunden im Kinosessel.

Jürgen Krogmann
Oberbürgermeister


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Verleihung des 1. Queeren Filmpreises Niedersachsen

Dass die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Kino ankommt, hat zwei Voraussetzungen: Filmschaffende müssen die aktuellen Themen queerer Menschen aufgreifen. Und engagierte Menschen müssen dafür sorgen, dass diese Filme den Weg ins Kino finden. Der Queere Filmpreis Niedersachsen soll zukünftig beide Aspekte stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Das QNN (Queeres Netzwerk Niedersachsen) setzt damit eine Empfehlung des Berichts „Gemeinsam für Vielfalt* in Niedersachsen“ um. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass sowohl die Filmproduktion als auch die Programmgestaltung der Kinos sich ihrer Verantwortung bewusster werden. Gerade bei der Programmgestaltung braucht es noch viel ehrenamtliches Engagement, damit spannende und anregende LSBTI*-Filme zusammengetragen und in Filmreihen gezeigt werden können. Die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt muss jedoch selbstverständliches Anliegen werden für alle Menschen, die mit dem Film zu tun haben. Mit dem Queeren Filmpreis Niedersachsen schaffen wir ein Instrument, diejenigen zu ehren, die diese Aufgabe schon heute in besonders gelungener Form umsetzen.

Grußworte:

Dr. Hans-Joachim Heuer (Abteilungsleiter für Migration und Generationen im Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung)

Christine Wolff (Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg)

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Gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.


Das Programm in Übersicht

Do 2.11. | 20 Uhr | Cine k | Handsome devil | OmdU (Wir zeigen mit deutschen UT!)| mit Sektempfang zur Eröffnung
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Coming Out-Filme gibt es viele. Aber nicht viele schaffen es wie dieser, Spannung, Humor und Sozialkritik miteinander zu verbinden. Wenn der schüchterne, gehänselte Ned und der Vorzeigesportler Conor in einem rugby-begeisterten irischen Internat aufeinandertreffen, scheinen Konflikte unausweichlich – noch dazu, wenn sich im Lehrerkollegium gleiche Spannungen ergeben. Der Film wurde in Irland und in den USA mit Preisen ausgezeichnet.

Dublin Film Critics Circle Awards 2017: Auszeichnung als Bester irischer Spielfilm


Fr 3.11. | 18 Uhr | Cine k | Real boy | OmdU (Wir zeigen mit deutschen UT!)
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REAL BOY ist eine intime Coming of Age Geschichte über Bennett Wallace, einen 19-jährigen Transmann, auf der Reise, seine Stimme zu finden. Während er Höhen und Tiefen seines jungen Erwachsenseins durchlebt, versucht er die Liebe und das Verständnis seiner Mutter, die Bedenken über die Geschlechtsangleichung ihres Sohnes hat, zu gewinnen. Auf seinem Weg knüpft Bennett eine starke Freundschaft mit seinem Idol Joe Stevens, einem gefeierten Trans Musiker.

“Bennett Wallace, a trans teenager facing heartaches and joys … is charming, funny and insightful throughout.”
Chicago Tribune


Fr 3.11. | 19:30 Uhr | Cine k | Siebzehn
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Ein Internat in Niederösterreich, kurz vor den Sommerferien. Alle sind siebzehn. Auch Paula, eine Externe. Paula macht sich Gedanken. Sie liebt Französisch und sie liebt Charlotte – heimlich natürlich. Die ist mit Michael zusammen, doch so still wie leidenschaftlich träumt sie von Paula. Die Initiative ergreift schließlich der etwas freakige Tim, und Mobberin Lilli wandelt sich Paula gegenüber zur provokanten Verführerin. Paula muss sich entscheiden: folgt sie ihren eigenen Gefühlen oder denen der anderen? Ein wirklich wunderschöner Film über die Sensiblen in der Klasse und die Intensität der ersten Vorstellungen von Liebe.

Max Uphüls Preis für Bester Film und Beste Nachwuchsschauspielerin

Jurybegründung: »Sensibel und entschlossen inszeniert, erzählt dieser wunderbare Film von der ersten oder auch der zweiten Liebe, tiefen Sehnsüchten, der inneren Unsicherheit und der Suche nach der eigenen Identität. Es ist überaus erstaunlich, dass man diese wiederkehrenden Geschichten vom Erwachsenwerden so erfrischend und emotional mitreißend neu erfinden kann.«


Fr 3.11. | 20:45 Uhr | Cine k | Queen of Ireland | OmdU (Wir zeigen mit deutschen UT!)
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Irlands Stimme für Akzeptanz und Homoehe. Großartige Doku über Irlands wichtigste und eloquenteste Drag-Queen, die auch beim Homoehe-Referendum in vorderster Reihe stand. Der Film ist nicht nur ein persönliches und sehr unterhaltsames Porträt, sondern zugleich ein Dokument über den Wandel in der irischen Gesellschaft. Immerhin spielte Rory alias Panti eine nicht unwesentliche Rolle darin. Und wer sie erlebt, versteht, warum sie seit 20 Jahren so beliebt ist.

»Dies ist solch ein freudiger Film, der es so verdient, vom Rest der Welt gesehen zu werden.«
volle 10 Sterne von Queerguru


Fr 3.11. | 21:30 Uhr | Cine k | Arianna | OmdU (Wir zeigen mit deutschen UT!)
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Lavagnas feinfühliger Spielfilm über Intersexualität stellt die 19-jährige Arianna in den Mittelpunkt, die mit drei Jahren operiert wurde und deren körperliche Entwicklung nun weit von den anderen gleichaltrigen junger Frauen entfernt ist. Als ihr das bewusst wird, versucht sie, ihre Lage zu verstehen. Der Film greift Fragen nach einer Gender-Identität abseits der gängigen Normen, nach der Entscheidungsbefugnis der Eltern und deren Informationspflicht auf.


Sa 4.11. | 18 Uhr | Cine k | Homøe – Auf der Suche nach Geborgenheit| deutsche Fassung (teilweise deutsche UT) | im Anschluss Publikumsgespräch
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Hinweis: Wir zeigen den Film mit Untertiteln!

In Westdeutschland startet der schwule Geflüchtete Javid aus Aserbaidschan eine Kampagne für LGBTI*-Rechte, nachdem er einen Selbstmordversuch in der Flüchtlingsunterkunft überlebt hat. Gleichzeitig zieht Boris aus Russland im Süden Deutschlands in die erste deutsche Unterkunft für LGBTI-Geflüchtete, aber er leidet wegen des komplizierten Asylverfahrens an Depressionen. Und im Norden ermutigt die sich als trans* identifizierende Melissa aus Syrien andere Ayslbewerber*innen auf ihre eigene, künstlerische Weise…

»Auf die besonderen Bedürfnisse von LSBTIQ-Geflüchteten wurde weder bei der Unterbringung noch beim weiteren Asylprozess eingegangen. Es ist dennoch ermutigend zu sehen, dass sich ein bisschen was tut – auch wenn vieles aus der LSBTIQ-Gemeinschaft selbst heraus entsteht.«
Homochrom

Wir freuen uns, 4 Gäste für ein Publikumsgespräch im Anschluss an den Film begrüßen zu dürfen, mit denen wir gemeinsam über die Situation von Queeren Geflüchteten in Deutschland sprechen können:


Sa 4.11. | 20:15 Uhr | Cine k | Upon the shadow | OmeU (mit englischen UT)
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In den Wirren des arabischen Frühlings in Tunesien zeigt der Dokumentarfilm UPON THE SHADOW das Leben und den Alltag von Amina Sboui, einer ehemaligen Femen-Aktivistin. Sie stellt ihre Wohnung für vier queere Freund*innen zur Verfügung, die von ihrer Familie und der Gesellschaft verstoßen wurden. Die Doku macht deutlich, wie viel persönlicher Mut erforderlich ist, gegen Sexismus, häusliche und sexualisierte Gewalt, Kriminalisierung von Homosexualität und Transfeindlichkeit vom Mikrokosmos der WG aus aufzubegehren.


Sa 4.11. | 20:45 Uhr | Cine k | Best of shorts – Die besten Kurzfilme | dF, OmdU, OmeU
mit Sektempfang | Wahl des Publikumspreises „Bester Kurzfilm“ durch Euch!
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12524.org

Wir zeigen die besten queeren Kurzfilme der Jahre 2016 und 2017 mit einer bunten Mischung aus amüsanten oder nachdenklich ma¬chenden Filmen. Außerdem vergeben wir durch Unterstützung des Kulturbüros der Stadt Oldenburg zum zweiten Mal einen mit 600 Euro dotierten Kurzfilmpreis nach eurer Publikumswahl.

Im Anschluss an die Kurzfilme wählt Ihr bei einem Glas Sekt den besten Streifen für den Publikumspreis „Bester Kurzfilm“ aus.

Freut euch auf eine spannende Mischung neuer, zum Teil preisge¬krönter Kurzfilme mit lesbischer, schwuler und Trans*thematik!


Sa 4.11. | 22 Uhr | Cine k | Femme brutal | deutsche Fassung
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Ohne den Bühnenraum je ganz zu verlassen, übersetzt FEMME BRUTAL die in der Burlesque Show aufgeworfenen Fragen zu Identität, Körper und der Lust am Schauen ins Kino. Im Film wird das Backstage zur Bühne. Die glamourösen Bilder der Show stehen gleichwertig neben entwaffnender Ehrlichkeit, Selbstironie und Offenheit der Protagonist*innen, die dem Publikum Einblicke in ihre unterschiedlichen Hintergründe und „(Lebens-)Performances“ geben.


So 5.11. | 18 Uhr | Cine k | A million happy nows | OmdU (Wir zeigen mit deutschen UT!)
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Nach mehr als 20 erfolgreichen Jahren als Soapstar beschließt die Hauptdarstellerin Lainey Allen, aus dem Showbusiness auszusteigen. Gerade an die Küste umgezogen, kommen einige Veränderungen in Laineys Persönlichkeit zum Vorschein. Als sie sogar von einer Joggingrunde nicht mehr nach Hause findet, drängt ihre Lebenspartnerin Eva auf einen Besuch beim Arzt. Alle Zukunftspläne stürzen zusammen, da früh einsetzendes Alzheimer diagnostiziert wird. Der Film begleitet die beiden auf ihrem Weg, sich selbst und das, was sie einander bedeuten, neu zu definieren.

Auszeichnung als bester Debütfilm in San Diego und Los Angeles.


So 5.11. | 19 Uhr | Cine k | Ein Weg
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Liebesbeziehungen sind eine vielseitige Angelegenheit. Ein Weg erzählt von der Liebe zweier Männer; von all den Jahren zwischen dem ersten Kuss und heute; von Glück und Stress; von Erwartungen und Rückblenden; von der Tischlerwerkstatt in einer hessischen Kleinstadt und der Ferienwohnung an der Ostsee: eine behutsame Annäherung an die Spuren einer langen Beziehung.

»Chris Miera erzählt von ganz normalen Menschen in ganz normalen Situationen und in einem ganz normalen Miteinander … ein starkes Stück verdichteten Beziehungsalltags«
kino-zeit.de


So 5.11. | 20 Uhr | Cine k | Small talk | OmeU (Wir zeigen mit englischen UT)
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Der Versuch einer Tochter, durch das ihr unerträgliche Schweigen der (lesbischen) Mutter hindurch Kontakt aufzunehmen – zu ihrer gemeinsamen Vergangenheit, zur Frage, ob ihr, der Mutter, die Liebhaberinnen mehr bedeut(et)en als ihre Töchter, die unter häuslicher Gewalt in einer Zwangsehe geboren wurden. Ob ihr bewusst ist, dass Atempausen für die Mutter sexualisierte Gewalt an der Tochter bedeuteten. Gleichzeitig eine lebendige Zeichnung der sich wandelnden Lebenssituation von Frauen dreier Generationen in Taiwan.

Small Talk gewann den Berlinale Teddy Award für Besten Dokumentarfilm

Jurybegründung: “Small Talk” is the director’s courageous portrayal of her family story, which gives the audience an inside look at a culture we might not be familiar with. This powerful documentary manages to be of universal significance and extremely intimate at the same time.